2. Preis für Neubau Leo 11 in Ditzingen - Wohnungen für Menschen mit Assistenzbedarf - Haus der Begegnung

Auslober / Verfahren:

Stadt Ditzingen - Realisierungswettbewerb nach RPW mit Ideenteil Freianlagen mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren

 

Visualisierung:
stuchlik3d, Pfinztal
Grundstückgröße:
671 m2
Konstruktion Besonderheiten:

 

 

Wettbewerbsaufgabe:

Atrio Leonberg plant gemeinsam mit der Stadt Ditzingen den Neubau eines Gebäudes in der Leonberger Straße 11, auf dem Flst. Nr 1820/9, mit einer Grundstücksfläche von ca. 671 qm. Das bestehende Gebäude liegt in direkter Nachbarschaft zum Rathaus und ist im Besitz der Stadt Ditzingen. Atrio Leonberg und die Stadt Ditzingen planen als Partner in dem Neubau folgende Nutzungen: Atrio Leonberg möchte für Menschen mit geistigen, körperlichen oder psychischen/seelischen Behinderungen neue Wohnangebote schaffen in direkter Nachbarschaft zum bestehenden Wohnhaus „Kastanienhof“ in der Leonberger Straße 13. Im Neubau sollen 12 Apartments für Betreutes Wohnen realisiert werden.
Die Stadt Ditzingen beheimatet im Neubau verschiedene städtische und andere soziale Begegnungs- und Freizeitangebote, die bisher im Altbau bzw. in direkter Nachbarschaft gegenüber untergebracht waren:
A. Der Familienentlastende Dienst (FED)
B. Treffpunkt Adler am Laien
C. Die Tagesstätte des PsychoSozialen Netzwerks gGmbH (PSN)
Diese drei soziale Einrichtungen werden in verschiedenen Gruppen und öffentlichen Veranstaltungsräumen Angebote für unterschiedliche Zielgruppen anbieten, sowie fachspezifische Beratungen in den Büros
vorhalten. Mit dem Neubau soll auch der unmittelbar angrenzende öffentliche Raum aufgewertet werden. Teil der Verfahrensaufgabe ist die Freiraumgestaltung im Bereich Gerlinger Straße, Weilimdorfer Straße und Gartenstraße. In der Gerlinger Straße ist ein verkehrsberuhigter Bereich/shared space seitens der Stadt Ditzingen vorgesehen.
Mit dem Verfahren eines Ideen- und Planungswettbewerbs soll auf der Grundlage von Vorentwürfen die beste architektonische, funktionale, wirtschaftliche, nachhaltige, freiräumliche und städtebauliche Lösung für die zu planende und zu realisierende Hochbaumaßnahme gefunden werden. Ziel sind weiter die in Planung, Bau und Betrieb wirtschaftlich optimierten Gebäude und Freianlagen, die in der architektonischen und funktionalen
Umsetzung der Programmflächen und der Wirtschaftlichkeit (Bau, Betrieb, Zweckmäßigkeit und Unterhaltung) den Anforderungen der Ausloberin gerecht werden sollen.

Konzept:

Ideenteil
In der Innenstadt von Ditzingen entsteht mit dem ,Haus der Begegnung‘ ein neues Gebäude mit öffentlicher Prägung. Der Entwurf des Ideenteils soll dazu beitragen, dieses Gebäude als positiven Beitrag im Geflecht der öffentlichen Räume zu platzieren.
Der Ideenteil setzt sich aus dem Platzbereich zwischen Neubau, Rathaus und ehemaligem Gasthaus Adler sowie dem Durchfahrtbereich von der Leonberger Straße zur Gerlinger Straße mit der Zufahrt zur Tiefgarage zusammen. Dieser Straßenabschnitt entstand erst mit dem Neubau des Rathauses als neuer Straßendurchstich und hat bisher die Anmutung einer reinen Tiefgaragen-Zufahrt.
Ziel des Entwurfes ist es, diesen Straßenraum hier optisch zugunsten der das Rathaus umschließenden Platzfolge am Laien aufzulösen und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Dazu werden die formgebenden Kurvenradien durch eine Raumbildung ersetzt, die sich am Rathaus ausrichtet. Die Grünflächen werden entsprechend neu geformt. Vor der Fassade entsteht ein durchlässiges Band aus Pflanzflächen mit Sitzbänken an den Enden. Der hintere Eingang des Rathauses wird optisch zur Gerlinger Straße hin geöffnet und durch einen Baum markiert. Die räumlich beengenden hohen Strauchpflanzungen entlang der TG-Zufahrt werden um drei Meter zurückgenommen und durch eine niedrige, lichte Bepflanzung aus Stauden und Gräsern ersetzt und die Randeinfassung als Sitzkante parallel zum Rathaus ausgerichtet.
Ein einheitlicher Bodenbelag im Passeverband aus Granit-Kleinsteinpflaster in einem den historischen Baumaterialien angemessenen beige-grauen Farbton im Passe-Verband schafft einen gleichmäßigen ungerichteten Raum, der frei von unnötigen Mustern und Teilflächen ist. Im weiteren Planungsverlauf sollte geprüft werden, wo trotz Tiefgarage eine sickerfähige Ausführung der Beläge möglich ist.
Der einheitliche Belag wird auch den hinteren Rathausplatz bis an den Neubau führen. Im Übergang zum eigentlichen Rathausplatz wird die Musterung mit Plattenbelägen in Teilen erhalten und ein harmonischer Übergang zum Bestand geschaffen. Die fächerförmige Ausrichtung auf den Hintereingang des Rathauses wird aufgehoben. Hier ist der fließende Raum unter hohen Bäumen die besondere Raumqualität. Dazu sollen die beiden Schnurbäume durch Entfernen des hohen Aufwuchses in den Baumscheiben und Setzen von einladenden Rundbänken besser zur Geltung kommen. Der Neubau mit seinem Doppelgiebel bildet nach Osten einen klaren Raumabschluss. An der Leonberger Straße schafft die traufständige Fassade ein ruhiges Gegenüber zu den historischen Gebäuden. Ein neuer Solitärbaum markiert das Ende der klassischen Straße und den Übergang in den flächigen Platzbelag.


Städtebauliches Konzept
Städtebaulich reagieren wir auf die vorhandene Situation mit trauf- und giebelständigen Satteldachhäusern, indem wir das Volumen in zwei Baukörper gliedern und die gewohnten Proportionen aufnehmen. Dabei legen wir Wert, dass das kleinere Volumen an der Straße steht, das größere in zweiter Reihe zurücktritt.
Die beiden Häuser werden dabei versetzt angeordnet, um die Ablesbarkeit zu erhöhen und die Giebel freizustellen. Durch diesen Versatz verstärken wir die Wahrnehmung als Einzelhäuser und schaffen gleichzeitig eindeutig definierte Eingangsbereiche. Um die Verzahnung mit der Umgebung zu erhöhen, verwenden wir ortsübliche Fassadendetails wie Brüstungsgeländer, ausgearbeitete Fensterleibungen und Dachgauben. Modern und elegant werden die Häuser durch klare Kanten, schlanke Profile und den Verzicht auf technische Details.


Erschließung
Gemäß den beiden Nutzungen erhält das Gebäude zwei Eingänge. Das „Haus der Begegnung“ wird großzügig von der Rathausseite über eine leicht abgesenkte, behütete Vorfläche mit Sitzmöglichkeiten erschlossen. Direkt am Eingang befindet sich die Cafeteria, die sich zur Vorfläche einladend öffnet. Nach Eintritt ins Gebäude fällt die Orientierung im offen gestalteten Foyer / Eingangsbereich leicht. Am Tresen der Cafeteria kann der Gast empfangen werden. Die Treppe im Luftraum erklärt die zweigeschossige Nutzung des „Hauses der Begegnung“.
Das Wohnhaus des „Atrio Leonberg“ erhält seinen Hauseingang direkt neben dem Eingang des Wohnhauses „Kastanienhof“ des gleichen Betreibers, um die Gemeinschaft zu stärken, jedoch klar zwischen „privatem Wohnen“ und öffentlicher Nutzung zu trennen.
Das Treppenhaus mit Aufzug ist von beiden Nutzern gemeinsam, aber dennoch getrennt bedienbar. So kommt es nicht zwangsläufig zu Wege- Durchgangs- und Erschließungsüberschneidungen. Beide Einheiten funktionieren getrennt, aber auch gemeinsam. Den Höhenunterschied bewältigen wir durch den Zugang über das Zwischenpodest der zweiläufigen Treppe für die Wohneinheiten.
Der gemeinsame Garten mit der ehrwürdigen Kastanie dient als Mittelpunkt für alle. Er ist wie gewohnt von der tieferliegenden Straße mit den Stellplätzen über eine Außentreppe erreichbar als auch über die Zufahrt zum Kastanienhof sowie über den großen Aufenthaltsraum im Leo 11.


Entsorgung
Der luftoffene Müllraum ist im Gebäudevolumen integriert und auf kurzem Weg über das Treppenhaus zu erreichen. Auch die Müllabfuhr hat kurze Wege um die Behälter abzuholen - ein aufwendiger, personalintensiver Müllcontainertransport zum Müllfahrzeug entfällt.


Innere Organisation Haus der Begegnung
Im Erdgeschoss auf der Eingangsebene dient das Foyer als Verteiler. Die Cafeteria mit Empfangstresen ist der erste Anlaufpunkt, seitlich reihen sich die Büros und der Gruppenraum. Gegenüber liegt der erste Veranstaltungsraum.
Über die offene Treppe gelangt man ins Obergeschoss zum zweiten Veranstaltungsraum, der durch eine mobile Trennwand mit dem Aufenthaltsraum verbunden werden kann. Der Aufenthaltsraum öffnet sich in voller Breite zum Garten. In unmittelbarer Nähe zu den beiden großen Räumen befindet sich die Pädagogik-Küche mit Lagermöglichkeiten. In wirtschaftlicher Anordnung liegen in dieser Etage die Büros und der Gruppenraum über denen des Erdgeschosses.


Innere Organisation Wohnen Atrio
In den beiden oberen Geschossen befinden sich die Wohnungen, es entstehen somit zwei Wohngruppen, denen wir jeweils eine großzügige Kommunikationsfläche anbieten, um das Miteinander zu stärken. Die Wohnungen haben unterschiedliche Zuschnitte, mit unterschiedlichen Qualitäten, sodass auf die Bewohner individuell reagiert werden kann. Wir schaffen somit
• 5 rollstuhlgerecht nutzbare Wohnungen,
• 7 Wohnungen, mit Tageslichtbädern
• 6 Wohnungen mit großzügige Loggien
Der Gemeinschaftsraum mit eigenem Zugang vom Treppenhaus orientiert sich zum Garten und steht damit allen Bewohnern zu Verfügung.
Das Büro, die Nachtbereitschaft und deren dienende Räume sind den Wohngruppen nah, aber dennoch abgerückt, um nur assistierend / unterstützend für die Bewohner zu sein.


Barrierefreiheit
Alle Außenflächen und Gebäudeeingänge sind barrierefrei erschlossen. Im Innern erreicht man mit dem Aufzug alle Ebenen, die in sich stufenlos sind.


Gebäude- und Fassadengestaltung
Das Gebäude gliedert sich in zwei aneinander geschobene Satteldachhäuser. Es ist erkennbar in einer Formen- und Detailsprache gehalten. Außen klar geschnittene Gebäudekörper, Öffnungen zu allen Seiten, stehende Fensterformate mit zurückhaltendem horizontalen Fassadenspiel und eindeutig markierte Eingänge. Die verwendeten Materialien, feuerverzinkte Fassadentafeln im Sockel und Holz in den Obergeschossen, gliedern die Straßenseite erwartungsgemäß bewährt, durchaus traditionell.


Konstruktion in Hybridbauweise
Das Gebäude wird in Hybridbauweise errichtet. Auf dem aus Recycling-Beton hergestellten Kellergeschoss steht ein in Stützen aufgelöstes Betonskelett, das durch das massive Treppenhaus ausgesteift wird und optimal zur Erdbebensicherung eingesetzt werden kann. Wohnungstrennwände und Decken sind ebenfalls aus Beton / Mauerwerk, wodurch auf einfache Weise höchste Schall- und Brandschutzeigenschaften erreicht werden.
Die Fassaden sind aus nichttragenden, hochgedämmten Holzständerwänden errichtet. Die Installationsebenen innen gewährleisten eine diffusionsdichte und winddichte Hülle. Die angegrauten, hinterlüfteten Holzfassaden aus sägerauen Lärchebrettern sind nicht nur schön, sondern schützen die Gebäude dauerhaft vor Wind und Wetter. Dem Brandschutz wird hier durch horizontal angeordnete Brandschottungen, die sich dezent in der Fassadengliederung einfügen, Rechnung getragen.


Material- und Farbkonzept
Das Bild des Quartiers wird aus der Fußgängerperspektive angesichts der Holzfassaden durch natürliche Qualität und Langlebigkeit geprägt. Fenster, Haustüren, Brüstungen und Dachrand werden filigran, mit einfacher Geometrie und ohne technische Anmutung ausgebildet, um die präzise Eleganz der Gebäude zu unterstreichen. Alle Bauteile sind farblich in warmen Grautönen aufeinander abgestimmt, auf modische Farbakzente wird bewusst verzichtet. Farben werden durch den Garten, die Kastanie und die Menschen des Quartiers eingebracht.
Im Innern zieht ein durch alle Bereiche durchgehender, robuster Parkettboden alle Flächen zu einem Ganzen zusammen. Wände und Decken erhalten raumbezogen Farbwechsel mit gedeckten und gezielt gesetzten Farbakzenten.
Bei der Konstruktion, der Materialwahl verfolgen wir den Weg der Kreislaufwirtschaft („cradle to cradle“), d. h. es wird hohen Wert auf Rückbaubarkeit, Materialtrennung, Recycelbarkeit und dafür geeigneten Materialeinsatz gelegt.


Energetisches Konzept
Ziel ist die Entwicklung eines ökologisch und ökonomisch optimierten Gebäudes in KfW 40 Effizienz-Standard, das hohe Komfort- und Behaglichkeitsansprüche erfüllt, niedrige CO2-Emissionen in Herstellung, Betrieb und Recycling verursacht, kostengünstig im laufenden Betrieb funktioniert und damit nachhaltig ist.
Um dies zu erreichen, wird das Gebäude in einer kompakten Bauform mit einem günstigen A/V-Verhältnis errichtet und hoch wärmegedämmt.
Gleichzeitig ermöglicht die Ausrichtung der Baukörper eine ausgezeichnete Tageslichtversorgung und eine gute natürliche Durchlüftung.
Die geplanten Photovoltaik-Paneele erzeugen Strom, der primär im eigenen Haus genutzt wird. Dies ermöglicht die Versorgung von Kfz-Ladestationen sowie die Nutzung eines innovativen Mieterstrommodells mit Informationen zum aktuellen Verbrauch für eine Sensibilisierung zur bewussten Energienutzung durch die Bewohner.


Freianlagen
Der Kastanienhof wird als gartenseitiges Herz beider Häuser behutsam in Wert gesetzt. Das Gebäude öffnet sich mit seinem Veranstaltungssaal über eine Loggia zum Garten. Die Rasenfläche als Treffpunkt zum Sitzen im Freien soll unverändert den Mittelpunkt des gemeinschaftlichen Lebens im Garten prägen. Der vorhandene Spielbereich soll neu geordnet und die Einfassung des Gartens über eine Hainbuchenhecke und über einen Holzlattenzaun im Stil der anderen Freianlagen Haus Kastanienhof erneuert und die Sitzmauer am Eingang erhalten werden.
Auf der Platzseite erhält das Gebäude ein Außenfoyer, das über eine Sitzbank markiert und in die Topographie eingefügt wird. Die Fahrradständer werden entlang der Traufseite zusammen mit einem neuen Baum angeordnet. Die Stellplätze werden auf der süd-östlichen Gebäudeseite nachgewiesen

 

Beurteilung durch das Preisgericht:

Mit zwei giebelständigen Baukörpern zum „hinteren Rathausplatz“ positioniert sich „Leo 11“ und mit der gekonnten Aufnahme der umliegenden Körnung fügt sich der Neubau selbstverständlich in seinen Kontext ein. Durch die geschickte Differenzierung in ein größeres und kleineres Gebäudevolumen und die versetzte Anordnung entsteht geschickt die Aufnahme der gewohnten Proportionen vor Ort und die Ablesbarkeit der zwei Häuser. Auch die Anordnung des kleinen Baukörpers an der Straße gelingt und der größere entwickelt die notwendige Dominanz zum Platz. Die beiden Zugänge von „Leo 11“ liegen sinnfällig und richtig im Gebäudeversatz mit Zugang zu den öffentlichen Angeboten vom Platz aus und Zugang zum Wohnen im ruhigeren Südbereich.
Die Trennung von den beiden Funktionseinheiten ist gelungen, jedoch irritiert der topographisch tiefer gelegte Zugang zu den Räumen der Begegnung und ist optimierbar. Die Aufteilung der Nutzungen für die Stadt in die unteren zwei Ebenen und für das Wohnen in die Oberen gelingt, jedoch wird die typologische Ablesbarkeit der beiden Häuser im Grundriss nicht deutlich und die innere Organisation könnte mehr Klarheit erfahren. Das
Ankommen im Haus der Begegnung überzeugt und die offene Treppe lässt eine flexible Luftigkeit erwarten. Sehr kritisch gesehen wird die Anbindung für Alle an den Grünraum im Südosten. Die Nutzer der Wohneinheiten mit Assistenzbedarf erhalten keinen eigenständigen Zugang vom Haus aus zum Freiraum, dieser erfolgt entweder über den Aufenthaltsraum der öffentlichen Nutzung oder über den Außenraum. Die innere Struktur der Wohneinheiten wird kontrovers hinsichtlich der Raumgeometrie und Klarheit diskutiert. Der sehr knapp bemessene Erschließungsbereich der Wohnungen führt in eine Gemeinschaftszone, die Fragen hinsichtlich Funktionalität und Sinnfälligkeit aufwirft. Auch die Wohnungen entlang der Nordseite müssen hinsichtlich Benutzbarkeit und Barrierefreiheit kritisch überprüft werden. Das Vorhaben ortsübliche Details in das neue Erscheinungsbild zu integrieren führt nur teilweise zum Erfolg. Insgesamt könnten die Fassaden präziser und sensibler ausgearbeitet werden. Besonders kritisch gesehen werden die beiden Giebelseiten, die die oberen
Firstflächen in ihrer Geschlossenheit sehr dominant erscheinen lassen. Die Ausbildung einer Sockelzone ist nachvollziehbar, allerdings wirkt diese in ihrer Höhenentwicklung sehr gedrückt. Die wirtschaftlichen Kenndaten des Projektes liegen im durchschnittlichen Bereich.
Der Neubau Leo 11 in Ditzingen überzeugt mit präziser Setzung im Städtebau, die gekonnt in Dialog mit dem hinteren Rathausplatz tritt und sich angemessen in die Stadtkörnung einfügt. Diese überaus souveräne Haltung wird leider nicht in Gänze im Grundriss und Ansicht weiterverfolgt.
Freianlagen
Die Arbeit orientiert das Gebäude durch Nutzungen und Eingänge sinnvoll zum Freiraum, also zum hinteren Rathausplatz zum einen und zum Garten im Hof zum anderen. Beide Übergänge können aber nicht zur Gänze überzeugen. So wird der Garten mitsamt der Kastanie zwar erhalten und für die zukünftige Nutzung angemessen aufbereitet, ein barrierefreier Zugang für die Atrio-Bewohner:innen ist aber nur durch von der Stadt genutzte Räume möglich. Im Eingangsbereich zur Leonberger Straße wird das Bodenniveau abgesenkt, um die angestrebte Geschosshöhe zu erreichen. Durch die Einfügung einer Stützmauer kann die Barrierefreiheit zwar gewährleistet werden, der Eingangsbereich verliert aber an Großzügigkeit und einladender Geste zum öffentlichen Raum. Auch schränkt die Stützmauer die Zufahrtsmöglichkeit zum Hof ein. Hier muss die genaue Zufahrt
in den Hof noch geklärt werden.
Energie und Nachhaltigkeitskonzept
- Effizienter Fensterflächenanteil
- Optimierte Sturzhöhe zur Maximierung des Tageslichteintrages
- Weitestgehen schlüssiges Energiekonzept.
- Positionierung der Außenlufteinheit der Außenluft-Wärmepumpe innerhalb des Satteldachs gut gelöst.
- Lüftungskonzept Veranstaltungsräume mit dichter Belegung unklar.
- Gute Lösung zur Regenrückhaltung bei Satteldach (immerhin halbe Dachfläche)

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