Neubau einer Kirche der Christengemeinschaft Pforzheim

Bauleitung:

Dipl.-Ing. Freier Architekt BDA Thomas Fabrinsky

Fotografie:
Bernhard Friese, Pforzheim

Projektbeschreibung:

Textauszüge aus: Baumeister Bx 12/05

Auf einem beengten Grundstück in der Innenstadt Pforzheims befindet sich die Kirche der Christengemeinschaft. Der neubau ersetzt den Vorgängerbau aus den 1950er Jahren und umfasst Kirchenraum, Gemeindesaal und Gruppenräume. (.....)

Im Erdgeschoss öffnet sich das Gebäude zum Strassenraum. Der Blick geht von hier durch das Foyer und den etwas erhöht liegenden Gemeindesaal bis in den rückwärtigen Hof wieder ins Licht. Wenige Einbauten, großzügige Verglasungen und der unbehandelte Sichtbeton schaffen offene, helle Bereiche auf vier Ebenen, die sich vielfältig nutzen lassen. Vom Foyer führen breite Stufen nach oben in den um eine halbe Ebene versetzten Gemeindesaal und eine offene Treppe in das Untergeschoss, in dem sich die mit indirektem Licht gestimmte Krypta, ein Arbeitsraum zum Hof und Nebenräume befinden. Der Kirchenraum im ersten Obergeschoss ist als Langhaus konzipiert, das sich in den Straßenraum schiebt und von außen mit einer Fassadenverkleidung aus Corten-Stahl betont ist. Im obersten Geschoss sind ein Gruppenraum, zwei dachterrassen und ein intimer, introvertierterGesprächsraum untergebracht. Dieser öffnet sich mit einem großen Fenster zu einer rauen Betonwand, auf deren grobkörniger Struktur das Sonnenlicht spielt.

Das Haus wird geprägt von Sichtbeton, der für Wände, Stützen und Decken verwendet wurde. Mit dessen kraftvoller Struktur verbinden sich die wenigen weiteren Materialien - vornehmlich geöltes Holz für Stufen, Wandverkleidungen und Möbel sowie klares Glas - zu einem ausgeglichenen, jedoch spannungsreichen Ganzen. (....) Auch der Kirchenraum mit dem Altar an der Ostwand ist von der rau geschalten Sichtbetonwand und der subtilen Lichtführung geprägt: Zenitlicht fällt aus einem Oberlichtband der Nordwand in den Raum. Durch eine verglaste Fuge in der Westfassade direkt über dem Boden strömt zudem Licht von unten in den Raum. Die verhaltene Asymmetrie des Raumes erzeugt eine ausgewogene Lebendigkeit und vermittelt ebenso Ruhe wie Dynamik.

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