Neubau Schlaf- und Ruhehaus Europabad Karlsruhe

Bauherr:

Karlsruher Bädergesellschaft mbH

Fotografie:
Stephan Baumann, Karlsruhe
Bauvorhaben:

Neubau eines Schlaf- und Ruhehauses mit Felsensauna im Saunagarten des Europabades Karlsruhe

Nutzfläche:
(Schlafhaus, Ruhehaus EG, Ruhehaus UG) 100 + 129 + 141 m2
Baubeginn:
November 2014
Fertigstellung:
Juli 2015
Konstruktion Gründung:

Schlafhaus: Bodenplatte mit umlaufenden Fundamenten, nicht unterkellert Ruhehaus: Vollunterkellerung, Ortbetonwände und Ortbetondecke

Konstruktion Wände:

Holzbauweise Die Außenwände lagern auf einer 15 cm starken Stb.-Aufkantung, vorgefertigter Holzständerbau

Konstruktion Decken:

Ruhehaus: Decke über UG als Ortbetondecke

Konstruktion Dach:

Holzbauweise Sparren, Pfetten und Riegel sind aus KV-Holz, die Aussteifung übernimmt die einseitige Beplankung auf der Sparrenlage. Ausbildung als flachgeneigtnes Pultdach (ca. 2 % DN). Zweilagiger Bitumenaufbau, extensive Dachbegrünung

Konstruktion Fenster:

Pfosten-Riegel-Konstruktion Holz-Tragwerk aus lamelliertem Eichenholz Oberfläche geölt, Öffnungsflügel und Schiebeelemente sind in die Pfosten-Riegel-Konstruktion integriert.

Konstruktion Böden:

Porto-Schiefer auf Heizestrich, Fußbodenheizung

Konstruktion Treppen:

Ortbetontreppe ins UG

Konstruktion Heizung:

Anbindung an die bestehende Heizungsanlage Europabad

Konstruktion Besonderheiten:

künstlich modellierte Felsen, Treppenabgang Ruhehaus, Felsen mit Spritzbetontechnik, Gaskaminofen, Tunnelkamin mit Doppelverglasung

Projektbeschreibung:

Im Karlsruher Europabad gibt es einen großen Saunabereich mit einem direkt angrenzenden, bei den Gästen sehr beliebten Saunagarten.

Aufgabenstellung war, dem Garten ein Gebäude anzugliedern, in dem geruht und geschlafen werden kann. Als Option sollten noch Räumlichkeiten für eine weitere Themensauna mit eingeplant werden.

Da die Fläche des Gartens nach Möglichkeit nicht verkleinert werden sollte, nur ein eingeschossiges Gebäude errichtet werden durfte, war die Stellung des Gebäudes das entscheidende Thema.

Der Garten selbst ist durch eine mächtige, wellenförmig angelegte und ca. 3,00 m hohe Sichtschutzhecke räumlich gefasst und lässt den Garten sehr weitläufig wirken.

Unser Ansatz war, das Gebäude in zwei Volumen aufzuteilen und möglichst in die Hecken zu integrieren. Die Wellenbewegung der Hecke verfolgten wir einfach mit.

Als Ergebnis stehen sich nun ein Schlaf – und ein Ruhehaus gegenüber, die Gebäude kommunizieren miteinander und runden zusammen mit der Gartengestaltung das Ensemble harmonisch ab.

Die Böschungskante ausgenutzt, befinden sich unter dem Ruhehaus mit offenem Kamin im EG, die Räumlichkeiten für die Themensaunen im Untergeschoss.

Der Garten hat annähernd die gleiche Bewegungsfläche wie zuvor, die Gebäude sind jetzt gebaute Hecken. Dadurch, dass die erste der drei Heckenreihen vor unserem Gebäude erhalten blieb, treten die niederen Gebäude kaum in Erscheinung.

Dass ein Gebäude innerhalb einer Saunalandschaft als Holzbau konstruiert wird, stand für uns nicht in Frage. Es entstand ein Holzrahmenbau, der sich zum Garten hin skeletthaft auflöst. Durch die Krümmung der Gebäude und den vorgelagerten Arkadengang entsteht ein Zwischenraum, der nicht nur Sonne, sondern auch Blicke filtert. Trotz der Vollverglasung zum Garten fühlt man sich geborgen.

Im Innern sollte eine beruhigende und wertige Atmosphäre entstehen. Der Boden ist innen und außen mit schwarzem Naturschiefer belegt, die Decke  wie der Nachthimmel mattschwarz gehalten. Der Glanz der golden beschichteten Wände wird über reflektierende Lichtvouten zusätzlich betont. Wasserbetten und eine Liegelandschaft mit samtrotem Lederbezug ergänzen die Erholungsmöglichkeiten.

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