Umbau und Modernisierung eines Wohnhauses in Karlsruhe
Das von Heinz Kuhlmann, einem Schüler Egon Eiermanns, entworfene Bestandsgebäude aus den 1960er Jahren sollte energetisch saniert werden, um modernen Standards zu genügen. Die Herausforderung dabei war vor allem, die Filigranität des ursprünglichen Baukörpers - einer Stahlkonstruktion mit Ausfachungen aus Ziegelmauerwerk - weitestgehend zu erhalten.
Durch den Einsatz einer vorgehängten, hinterlüfteten Metallfassade mit Mineralwolldämmung konnte diesem Anspruch Rechnung getragen werden. Die flexible Anordnung der eingesetzten goldenen Alucobond-Platten verleiht dem Gebäude eine neue Leichtigkeit und ermöglicht eine zeitgemäße Interpretation der ursprünglichen Haltung des Gebäudes.
Der wohldurchdachte Grundriss und die Zweigeschossigkeit wurden erhalten. Zwei in den Hang geschobene, rechteckige Baukörper stehen zueinander versetzt und werden im Bereich ihrer Überschneidung über ein offenes Treppenhaus erschlossen.
Der Zugang erfolgt über das auf Straßenniveau liegende untere Geschoss, welches neben zwei Garagen sowie den Keller- und Haustechnikräumen Platz für eine Sauna, einen Praxisbereich und eine Einliegerwohnung mit eigener Terrasse bietet.
Beide Geschosse funktionieren als Split-Level, was im Obergeschoss in Verbindung mit dem durchlaufenden Flachdach einen offenen, überhöhten Koch- und Essbereich ermöglicht. Von hier schließt die neue, großzügige und in Teilen überdachte Holzterrasse mit Westausrichtung an. Dem Betrachter eröffnet sich eine einzigartige Aussicht zum nahegelegenen Turmberg sowie in das Tal als Blick über ganz Karlsruhe.
Die Küche und der einige Stufen höher liegende Wohnbereich sind durch einen Sichtbezug miteinander verbunden. Vom Wohnzimmer aus erreicht man auf gleichem Niveau den privateren Bereich mit 3 Kinderzimmern, einem Elternschlafzimmer und zwei Bädern.
Im Zusammenspiel mit der goldenen Alucobond-Fassade wurden Holz-Aluminium-Fenster mit schwarzer Aluschale eingebaut. Nach innen wurden die Fenster holzfarben belassen - passend zum neuen Parkettboden sowie den erhaltenen Treppengeländern. Großzügige Hebe-Schiebe-Elemente bilden den Zugang zu den Terrassen und ermöglichen den fließenden Übergang von innen nach außen. Auf eine Verschattung von außen wurde verzichtet.
Zahlreiche Elemente des Bestandsgebäudes konnten erhalten werden. So wurden Zargen und Türblätter nur angepasst und überarbeitet, ebenso die Geländer und Handläufe. Die gerasterte Stahlkonstruktion wurde teilweise sichtbar integriert. Die Leichtigkeit des Gebäudes wird durch die Einfachheit der Materialien, ihrer natürlichen Farbgebung und der geometrischen Anordnung der Einrichtungsgegenstände hervorgehoben.