Neubau einer Zahnarztpraxis in Hockenheim

Projektentwickler:

bauwerk bauunternehmung gmbh

Fotografie:
Stephan Baumann, Karlsruhe
Bauvorhaben:

Neubau einer Zahnarztpraxis in Hockenheim

Grundstückgröße:
625 m2
Wohnfläche:
247 m2
Nutzfläche:
110 m2
umbauter Raum:
1491 m3
Planungsbeginn:
2013
Baubeginn:
2015
Fertigstellung:
2016
Konstruktion Gründung:

Fundamentplatte

Konstruktion Wände:

Stahlbeton

Konstruktion Decken:

Filigrandeckenplatten mit Aufbeton

Konstruktion Dach:

Satteldach, Holzkonstruktion, Dachdeckung Betondachstein

Konstruktion Fenster:

Holzfensterelemente mit 3-fach-Isolierverglasung

Konstruktion Böden:

Fußbodenheizung, Oberfläche aus Betonspachtelung

Konstruktion Treppen:

Stahlwangentreppe mit aufgelegten Gitterroststufen

Projektbeschreibung:

Das Grundstück befindet sich direkt im Ortskern von Hockenheim in zweiter Reihe zur Hauptstraße. Die früher an dieser Stelle angesiedelten bäuerlichen Anwesen sind weitestgehend verschwunden, die bauliche Struktur mit Vorderhaus und Scheune im hinteren Grundstücksteil ist geblieben.
Markant an dem Grundstück ist der Gewässeranschluss am südlichen Ende des Grundstücks. Der renaturierte „Kraichbach" begrenzt das Anwesen, sodass der Blick nach Süden unverbaubar ist.

Der Wunsch der Bauherren war es, Arbeiten und Wohnen an einem Ort zu vereinen. Der historische Städtebau bot sich für die Umsetzung dieses Wunsches geradezu an.

Es entstand ein Ensemble aus Vorderhaus mit Praxis und ein Hinterhaus mit Wohnen. Das Vorderhaus ist wie die alten Fachwerk-Bauernhäuser freistehend, das Hinterhaus ist Teil einer Reihe, der Scheunenreihe. Ortstypisch haben beide Gebäude steile Satteldächer, die jedoch modern, scharf geschnitten ausgeführt wurden. Materialität und Farben finden sich in beiden Häusern wieder, sodass die Zusammengehörigkeit unterstrichen wird.

Das giebelständige Vorderhaus mit gereihten, stehenden Fensterformaten steht selbstbewusst zum Straßenraum. Die Volumensubtraktion am Gebäudeeck markiert den Eingang zur hochmodernen Praxis, die sich über alle Geschosse ausdehnt. Über den bestechend einfachen Treppenraum betritt man die Behandlungsräume. Diese wirken transparent, hell und dort durchlässig, wo es die Privatsphäre der Patienten nicht stört.

Das traufständige Hinterhaus könnte man auch als „Reihenendhaus" lesen. Der eher abwertende Begriff trifft hier aber in keinem Fall zu. Das Wohngebäude zeichnet sich durch lichtdurchflutete Räume, Lufträume im Innern, die Ein- und Durchblicke zulassen und offene Dachräume bis hoch in die Schrägen aus. Der Koch-Essbereich staffelt sich nach unten, dem Geländeverlauf entsprechend um 3 Stufen ab. Es entstehen wohl proportionierte Raumsequenzen, nicht zu klein, aber auch nicht zu groß. Die vorgelagerte Terrasse mit Blick zum Kraichbach lässt nicht erwarten, dass man sich inmitten der Stadt befindet.

Das Ensemble wird von einer Luft-Wasser-Wärmepumpe beheizt.