Ralph Klormann
Der Wunsch des Geschäftsführers und Bauherrn war es, die bereits durch unser Büro sanierte Lagerhalle der Firma für Verpackungsmittel um ein repräsentatives Vertriebsgebäude für etwa sieben Mitarbeiter auf dem gleichen Grundstück zu erweitern.
Der langgezogene Baukörper mit seiner abwechslungsreichen Fassade passt sich dem noch unbebauten Teil des Grundstücks an und fällt dem Betrachter von der Straße direkt ins Auge. Der Hauptzugang des erhöhten Erdgeschosses wird markiert durch eine schlichte Stahlbeton-Fertigteiltreppe, welche lediglich auf einem zurückgesetzten Fundament aufliegt.
Das nach außen hin großzügig geöffnete Erdgeschoss umfasst einen repräsentativen Empfangsbereich mit angrenzendem Besprechungsraum, den Hauptteil der Bürofläche mit insgesamt fünf Büroräumen und einen Sanitärbereich. Das "Chef-Büro" befindet sich am rückwärtigen Ende des Gebäudes und öffnet sich nach Nord-Westen hin mit einer großzügigen Über-Eck-Verglasung mit Blick auf das gesamte Grundstück.
Das dunkel gehaltene, zurückgesetzte Sockelgeschoss beinhaltet weitere Büroräume, Lager- und Technikräume, ein Fotolabor sowie einen Sozialraum. Dieser kann mittels großzügiger Hebe-Schiebe-Elemente nach außen erweitert werden, das auskragende Erdgeschoss bietet hier eine geschützte Außenfläche.
Um die Zweigeschossigkeit zusätzlich in der Materialität hervorzuheben, wurde das Sockelgeschoss als WDVS-Fassade ausgeführt, das Erdgeschoss hingegen wurde mit einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade verkleidet. Besonders ist hierbei die vertikale Gliederung und die unregelmäßige, aber dennoch nicht unruhige Anordnung der dreifarbigen Alucobond-Paneele.
Daraus entsteht ein individuelles Bild, ein Wiedererkennungswert ist gegeben. Zwei der drei Tottöne finden sich sowohl in der bestehenden Lagerhalle als auch in dem Neubau wieder, wodurch eine Zusammengehörigkeit der beiden Gebäude klar ablesbar ist.
Im Zuge der Detailplanung dienten die einseitig eingefrästen Alucobond-Platten als integrierte Attika-Abdeckung. Auch der Übergang zu den unterseitigen, auskragenden Flächen konnte dadurch sauber gelöst werden.
Im Innern wurden helle und neutrale Oberflächen erzeugt. Das geölte Industrieparkett aus Eiche schafft fließende Übergänge zwischen den Räumen, lediglich die Sanitärbereiche sind mit dunklen, großformatigen Feinsteinfliesen belegt.
Ein Trennwandsystem aus Trockenbauwänden macht eine flexible und nachhaltige Umnutzung der Büroräume möglich. Betont wird der Baukörper vor allem im Erdgeschoss durch seinen langgestreckten Flur, der durch ein langes Lichtband zu den Büroräumen zu einem angenehmen, lichtdurchfluteten Ort der Begegnung wird.
Integrierte Einbauleuchten und Strahler entlang des Sockels inszenieren den "schwebenden" Baukörper bei Dunkelheit.