Neubau eines Wochenendhauses
Normalbeton
Normal- und Dämmbeton
Normalbeton
Dämmbeton
Aluminium-Fenster
Holzdielenböden auf Estrich mit Fußbodenheizung
Betontreppen
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Leichtbetonhaus
Bei diesem Projekt stellte sich die Herausforderung, den Bau dieses Wochenendhauses in Einklang zu bringen mit den Einschränkungen des Bebauungsplans. Der architektur- und baubegeisterte Bauherr war gerne bereit, neue Wege zu gehen und somit ein einzigartiges Wochenendhaus zu schaffen.
Durch die hohe Affinität zum massiven Bauen mit Beton von Seiten des Bauherrn und des Architekten wurde das Thema Betonhaus weiter verfolgt.
Es war klar, dass das Haus, wenn schon aus Beton, wie aus einem Guss sein sollte, d. h. nicht nur die Wände sondern auch das Dach aus sichtbarem Beton, eben komplett monolithisch, „ohne“ Fassadendetail, also ohne Dacheindeckung, Dachrinne, Fallrohre, Fensterbänke und sonstige Bauteile.
Das Leitmotiv war: der Bau eines kantigen, ausgehölten Steins. Fällt Regen auf den Stein, läuft das Regenwasser am Stein hinab und versickert im Erdreich.
Für die Außenbauteile kam ein Hochleistungs-Dämmbeton zum Einsatz, für innenliegende, tragende Bauteile Normalbeton, was im Detail konstruktiv Berücksichtigung finden musste. Hohe planerische und bauliche Anforderungen waren notwendig, um das gewünschte Schal- und Ankerbild zu erreichen sowie die Lage der Arbeitsfugen in das Gesamtergebnis einzubeziehen.
So wurden u. a. horizontale Schalungsstöße vermieden, d. h. alle Wände wurden bis zur Traufe und bis zum Ortgang in einem Zug geschalt und als Außenwandbauteil mit höchster Sichtanforderung bei entsprechend hohem Bewehrungsanteil betoniert. Die beiden Dachflächen wurden in einem folgenden Arbeitsgang im Anschluss hergestellt. Alle Bauteile sind tragend.
Der Gebäudeentwurf war durch die Größenvorgaben des Bebauungsplans geprägt und dem Satteldachhaus fehlte für eine ausgewogene Gesamtproportion einfach Länge. Da jedoch auf dem Grundstück eine Doppelgarage zusätzlich zu dem auf 65 m² überbaubare Fläche limitierten Wochenendhaus geplant werden durfte und dies die Bauherren auch wünschten, wurde die Garage zur Verlängerung des Baukörpers hinzugezogen.
So entstand ein wohlproportionierter Baukörper, ein Langhaus, das alle Funktionen vereinte.
Das Haus ist zur Straße geschlossen. Man betritt es durch ein großzügiges Hoftor und befindet sich im Bereich des offenen Gebäudedurchgangs zum Garten mit Pool. Im Durchgang stehend, eröffnet sich mit einer annähernd profillosen, raumhohen Verglasung der Hauptwohnraum mit Kochen, Essen und einer abgesenkten, betonierten und mit eigens angefertigten Sitzpolstern ausgelegten Kaminlounge. Der offene Kamin ist ebenso wie der TV und die Küchengeräte wandbündig integriert.
Im Haus selbst sind alle dienenden Funktionen in einer 1,00 m breiten Nebenzone entlang der straßenseitigen Außenwand untergebracht. In die davor stehende Geschosstreppe, die zu zwei Zimmern und dem Bad im Dachgeschoss führt, ist die Küchenzeile integriert. Die Kochstelle steht als Insel frei im Raum.
Die breiten, über die gesamte Haustiefe durchgehenden Holzdielen werden durch den Terrassenbelag im Außenbereich weitergeführt. Durch die komplett zu öffnende Glasfassade verschmilzt Innen und Außen.
In der Holzterrasse liegt der aus Weißbeton hergestellte Sichtbeton-Swimmingpool wieder bündig in der Fläche. Durch die Ausbildung mit Überflutungsrinne ist die Wasseroberfläche gleich der der Terrassenoberfläche.
Die großzügige Terrasse wird durch eine Holzlege und Natursteinfindlinge räumlich gefasst und findet hier den Übergang zum Garten.
Die Treppe ins Dachgeschoss wird ebenso wie die Durchfahrt durch eine in das Betondach direkt eingeklebte, rahmenlose und außen dachbündige Oberlichtverglasung belichtet. Das Gefühl, es regnet hier ins Gebäude überkommt einen beim darunter Stehen.
Im Dachgeschoss selbst befinden sich zwei Schlafräume sowie ein wohnliches Bad, wobei die Badewanne wie ein Möbelstück in einem der Zimmer steht.
Über die Außentreppe in der Einfahrt erschließt man einen über dem zweiten Stellplatz hochgehängten, weiteren Raum. Dieser und das gegenüberliegende Zimmer kommunizieren durch die ganzflächige Giebelverglasung, die sich in den Luftraum hin orientiert, miteinander.
Das Farbkonzept überlagert die pure Materialität, abstrahiert und entmaterialisiert, schafft Spannung. Der bereits schwarz pigmentierte Beton wurde am Ende der Arbeiten nochmals mit einer schwarz eingefärbten, lasurartigen, wässrigen Hydrophobierung eingelassen, was nicht nur die Oberflächen homogenisiert, sondern auch den Beton dauerhaft schützt.
Ziel war es, das neu gebaute Volumen der Landschaft unterzuordnen, es klein und leise wirken zu lassen. Ein Teil der Landschaft, wie ein Stein im Wald.