"Wohnen am Park" / Keltenstraße Wörth

Bauherr:

Wohnbau Wörth a. R. GmbH

Fotografie:
Stephan Baumann, Karlsruhe
Grundstückgröße:
35000 m2

Projektbeschreibung:

Das Wohngebiet Keltenstraße im Stadtteil Wörth war von einer viergeschossigen Zeilenwohnbebauung aus den Baujahren 1965/66 geprägt. Das Areal umfasst eine Gesamtfläche von ca. 35.000 m2 und grenzt im östlichen Bereich an den Bürgerpark. Aufgrund der geringen Flächenausnutzung des Gebietes und um die Attraktivität des Standorts zu erhöhen, sollte eine Nachverdichtung mit Wohngebäuden und die Sanierung von Bestandsgebäuden vorgenommen werden. Ein attraktives Wohnumfeld, das im jetzigen Zustand durch die Anordnung von Garagenhöfen und undefinierten Freiflächen dominiert wird, sollte geschaffen werden. Ziel war es, qualitativen und bezahlbaren Wohnraum zur Miete und als Eigentum zu schaffen.

Dabei sollte vor allem der Charakter vom Wohnen am/im Park erhalten und der Bürgerpark stärker als bislang in das Wohngebiet hinein erweitert werden. Die bestehende Wohnanlage zeichnete sich durch einen einzigen Haustyp aus. Diese klare Struktur wurde erhalten und lediglich ein „Baustein" hinzugefügt, wobei der neue Gebäudetyp in seiner Grundstruktur flexibel ist und sämtliche Anforderungen an Miets- und Eigentumshäuser bedient. Um die bestehenden Wohnungen nicht zu beeinträchtigen, wurden die neuen Gebäude behutsam in die vorhandene Struktur implantiert, den neuen Wohnungen gleichzeitig ein Maximum an Licht, Ausblick und Freiraum gewährt.
Die Besonderheit der neuen Gebäude liegt in der Flexibilität hinsichtlich Zusammenstellung und Ausrichtung der Wohnungen. Alle Wohnungsgrundrisse basieren auf dem gleichen Grundprinzip, die Zahl der Kombinationsmöglichkeiten erhöht sich durch die mögliche Spiegelung der 3- und 4-Zimmer-Wohnungen in Ost-West und Nord-Süd-Richtung. Diese Variabilität setzt sich in den Fassaden fort, wo die aufgelockerte Anordnung von Fenstern und Loggien spannungs- und abwechslungsreiche Ansichten bietet. Für den Betrachter stammen die Häuser aus demselben Baukasten, jedes Gebäude ist dabei ein Unikat.

Das Preisgericht unter Vorsitz des Architekten und Stadtplaners Prof. Florian Burgstaller wählte einstimmig die Arbeit von Thomas Fabrinsky, Dipl.-Ing. Freier Architekt BDA aus Karlsruhe, unter insgesamt fünf Beiträgen zur Mehrfachbeauftragung aus: „Es entsteht ein differenziertes räumliches Gefüge aus Verengungen und Aufweitungen, das an keiner Stelle zu Zwangspunkten führt. In Verbindung mit den sorgfältig durchgestalteten Freianlagen und der Vernetzung mit dem Bürgerpark wird das Konzept seinem Motto „Wohnen im Park" durchaus gerecht. [...] Die Arbeit beweist eine sorgfältige und intelligente Auseinandersetzung mit der Aufgabe und dem Ort, die sich auf alle Planungsebenen vom Städtebau über funktionale Aspekte bis zum gestalterischen Detail erstreckt."

Die Aufwertung des Wohngebietes ist bereits weit vorangeschritten. Seit 2011 wurden alle acht Bestandsgebäude im vermieteten Zustand saniert. Zwei Neubauten wurden 2017 fertiggestellt, die Umsetzung der restlichen sieben ist sukzessive für die nächsten Jahre geplant.